Reiseberichte

Mongolei: Marc Michel

Mongolei - Ausdauertest für die Reisenden und die Ausrüstung

Als Vorbereitung für eine lange und autarke Reise in die Wildnis reisten wir mit unseren schwer beladenen Fahrrädern in den westlichen Teil der Mongolei, einer Gegend mit weiten, unbewohnten Landschaften, einigen rauen Bergen und holprigen Schotterstrassen. Da wir wussten, dass wir auf unserer zukünftigen, autarken Reise in die Wildnis viel Essen und Ausrüstung mitnehmen müssen, beschlossen wir, viel mehr Gewicht als nötig durch die Mongolei zu transportieren. Dies war eine hervorragende Fitnessvorbereitung für uns und ein Ausdauertest für unsere Ausrüstung und den neuen Vorderradträger Grand Expedition Front.
Mit Satellitenbildern haben wir zu Hause auf dem Laptop unsere Route geplant. Ursprünglich hatten wir gehofft, Täler ohne Straßen und Tracks zu finden, aber bald stellten wir fest, dass es in den meisten Täler, die passierbar aussahen, Fahrspuren gab. Trotzdem waren wir zuversichtlich, dass wir mit unserer geplanten Route den grössten Teil des Verkehrs und gute Straßen würden vermeiden können.
Wir sind auf viele verschiedene Straßenqualitäten gestoßen. Manchmal waren die Straßen steil, sodass wir unsere Fahrräder zusammen bergauf schieben mussten. Manchmal konnten wir schnell auf ebenem, getrocknetem Schlamm radeln. Bei anderen Gelegenheiten waren die Strecken sehr steinig, sodass wir die Räder sogar bergab schieben mussten. Wir mussten unterwegs mehrere Flüsse durchqueren und einmal sogar das Fahrrad durch ein felsiges Flussbett schieben. Neben diesen anspruchsvollen Straßen fuhren wir auch auf asphaltierten Hauptstraßen in die Städte.
Wir machten einige sehr schöne Erfahrungen in der Mongolei. Eines Morgens wachten wir auf, als wir ein Geräusch hörten. Wir öffneten das Zelt und sahen einen singenden Mann, der weit weg auf seinem Pferd ritt. Auf seinem Arm: ein Adler! Er muss einer der wenigen Adlerjäger gewesen sein, die es in der Mongolei noch gibt. Es war eine sehr schöne Mischung aus seinem Gesang in der allgemeinen Stille der Gegend und der leichten Morgenbrise. Dies war eine sehr authentische Erfahrung für uns.
Während unserer drei Wochen in der Mongolei stellten wir fest, dass wir stark genug für unsere bevorstehende Reise in die Wildnis waren. Aber unsere Fahrräder haben in diesem unwegsamen Gelände etwas gelitten. Eines  Tages bemerkte Marc, dass sich sein Vorderradträger etwas mehr bewegte, als er sollte. Als wir seine Fahrradgabel überprüften, waren wir schockiert: Das ganze Gewinde wurde aus der Gabel gerissen. Zum Glück hatte Marc ein Montageset für Gabeln ohne Ösen dabei. Zusammen brachten wir das Montageset in die richtige Position und erstellten so wieder ein Gewinde zum Befestigen des Trägers. Mit dieser Reparatur konnten wir unsere Reise  fortsetzen. Diese Notfallreparatur funktionierte mehrere Wochen lang einwandfrei, bis wir einen Ort fanden, wo ein Fachmann das ausgebrochene Gewinde wieder einschweissen konnte. Der Vorderradträger selber konnte den ganzen Strapazen standhalten. Daher können wir den Vorderradträger Grand Expedition Front nur empfehlen, falls jemand auf der Suche nach einem starken und langlebigen Träger ist. Zudem kann es sehr hilfreich sein, das Montageset für Gabeln ohne Ösen bei sich zu haben, wenn man in einer abgelegenen und anspruchsvollen Umgebung unterwegs ist.